Donnerstag, 13. Juli 2006
Shanghai
Endlich war die Diplomarbeit eingereicht und der Umzug meiner Sachen in ein Kelleraum war auch schon vollbracht (an dieser Stellen ein riesen Danke schoen an Bruderherz, Kerstin und Nick!!). So ziemlich mit letzter Kraft bin ich zu meinen Eltern geflogen, um nochmal Energie fuer die Shanghai Reise zu tanken. Eine sehr gute Idee...

Nach einigen Anfangsstrapazen (ersten Tage auf dem Sofa von anderen Praktis uebernachten und aus dem Koffer leben, bis ich endlich ein Zimmer hatte) hab ich mich dann gut eingelebt.


Shanghai ist aufregen! Ja, das kann ich nur bestaetigen. Ebenso ist Shanghai aber auch eine sehr laute, ab und zu nicht besonders gut riechende aber sehr viel bietende Stadt. Es ist anders hier. Das beginnt beispielweise beim Bahnfahren. Hier wird zuerst eingestiegen und dann duerfen die anderen aussteigen. Falls man sich nicht durchkaempfen kann, muss man eben noch eine Station mitfahren. Ueberhaupt habe ich manchmal das Gefiuehl das ein wenig „Kampf“ mit zum Alltagsleben gehoert. Sei es beim warten auf ein Taxi oder beim anstehen an einer Schlange oder beim Ausweichen eines Sonnenschirmes. Das Motto lautet „wer schneller ist und sich vordraengelt, der darf zuerst“.

Diesen Satz einmal verinnerlicht, laesst es sich damit leben.

Ausserdem verwandelt sich die Stadt jeden Tag bei Sonnenuntergang. Wenn die bunten Beleuchtungen angehen erscheint einem Shanghai in einem ganz anderen Licht ;0)
Scherz bei seite – nun mal wirklich, Shanghai ist bei Nacht eine andere Stadt.

Erwaehnenswert ist ebenfalls das Essen, wobei ich an dieser Stelle mal gestehen muss noch nicht viel dazu sagen zu koennen, aber das werde ich bald nachholen. Doch bis hierher kann ich dazu sagen: im Supermarkt findet man eine Abteilung mit lebenden Schlangen und Schildkroeten die darauf warten gekauft um anschliessend gekocht zu werden. Huhnerfuesse verpackt in Klarsichtverpackung stehen als kleiner Snack fuer zwischendurch neben Chips und Keksen bereit. Lebende Schrimps eingelegt in einer roten Sosse mit viel Alkohol werden als „drunken Shrimps“ sehr gerne bestellt und gegessen. Das chinesische Essen, was ich bisher zu mir genommen habe war sehr lecker. Als Perserin wird mir natuerlich das Reisessen nie zu viel, auch wenn der Reis hier so ziemlich geschmacksneutral ist. Zu diesem Thema werde ich sicher noch zu berichten haben.

Frauen und das shanghaier Nachtleben. Mich wuerde es nicht wundern, wenn hier einige Frauen neben Suverniers und Fotos auch ein kleines Alkoholproblem mit nach Hause nehmen wuerden. Denn so ziemlich an jedem Tag gibt es irgendwo Ladiesnight, was aber auch nicht immer heissen muss, dass man Eintritt zahlt und guenstig oder kostenlos trinken kann. Es kommt auch durchaus mal vor (wie beispielsweise in der „I Love Shanghai“ Bar – Foto folgt), dass man keinen Eintritt zahlen muss und die Getraenke fuer geschenkt sind. Nun denkt sich sicher manch einer an dieser Stelle „ja, das sind dann solche Billiggetraenke“ oder „die Bar wird so voll sein, dass man eh nicht zum trinken kommt“, aber da muss ich wiedersprechen. Eine sehr angenehme Atmosphaere, beste Qualitaet der Getraenke und man wird staendig gefragt was es fuer ein Coktail, Bier oder sonstwas sein darf. Dann gibt es hier und da mal alle Balleys-Getraenke kostenlos oder alle Martinis und so weiter. Da muss man sich als Frau schon zurueckhalten koennen, um nicht jeden Abend den Party- Angeboten zu erliegen.

Das war schonmal ein kleiner Einblick. Demnaechst werde ich euch mehr schreiben.


Noch ein kleiner Satz von mir: Shanghai ist anders und ich bin froh darueber - denn genau das wollte ich - etwas anderes erleben.
Ganz lieben Gruess von mir!

Eure Parissa.

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